Guillaume Henri Dufour starb am 14. Juli 1875. Er war General der Schweiz im Sonderbundskrieg 1847. «Soldaten!», schrieb er in einem Tagesbefehl, «Ihr müsst aus diesem Kampfe nicht nur siegreich, sondern auch vorwurfsfrei hervorgehen; man muss von euch sagen können: Sie haben tapfer gekämpft, wo es nottat, aber sie haben sich menschlich und grossmütig gezeigt.» Dufour ist es zu verdanken, dass die Liberalen aus dem Sonderbundskrieg siegreich hervorgehen, aber dabei den vielleicht kürzesten und unblutigsten Bürgerkrieg der Weltgeschichte führten. Dufour ermöglichte die Versöhnung mit den katholisch-konservativen Verlierern, aus der die moderne Schweiz entstand. Als Kartograf gelang es Dufour, den jungen Bundesstaat mit der «Topographischen Karte der Schweiz» sichtbar und fassbar zu machen. Über dreissig Jahre dauerten die Arbeiten an diesem international gefeierten Kartenwerk. Als Kantonsingenieur modernisierte er das Stadtbild von Genf. Ab 1823 baute er drei Drahtseil-Hängebrücken (Passerelle de Saint-Antoine, Pont des Bergues, Pont des Pâquis), gestaltete 1827 die Uferpromenade und einen Teil des Seebeckens. Die Passerelle de Saint-Antoine gilt als erste dauerhafte Drahtseil-Hängebrücke der Welt. Als Festungsbauer war er 1831 für den Bau der Sperrstelle in Saint-Maurice an der engsten Stelle der Rhoneschlucht beim Schloss Saint-Maurice verantwortlich und 1853 für die Befestigungslinie südlich von Bellinzona von Camorino bis Sementina und Monte Carasso, die Fortini della Fame. Fünf der für Dufour typischen Rundtürme sind in Camorino noch erhalten.