Hochwasser können in der Schweiz in Zukunft deutlich stärkere Schäden verursachen. Mit den in der Folge der Klimaerwärmung zunehmenden Starkniederschlägen steigen Schäden stark an, wie Berechnungen mit einem neuen Tool der Universität Bern ergeben und aktuelle Beispiele zeigen. Andreas Zischg, Professor am Geografischen Institut der Universität Bern: „Das Tool heisst Risikosensitivität. Es geht um das Hochwasserrisiko und wie sich dieses in Zukunft ändern wird. In den Gefahrenkarte des Bundes werden nur Vorhersagen für die grossen Flüsse gemacht, da diese am ehesten vorhersagbar sind. Für kleine Flüsse wie die Matter Vispa in Zermatt oder die Seitenbäche im Misox können fast keine zuverlässigen Vorhersagen gemacht werden, weil es da extrem darauf ankommt, wo genau die Gewitterzelle durchzieht. Solche kleinräumigen Wettervorhersagen sind momentan noch sehr schwierig und damit einhergehend die hydrologischen Vorhersagen. Für Leib und Leben sind kleine Flüsse die grössere Gefahr, weil sie unmittelbarer reagieren und der Wasserstand sehr schnell ansteigen kann. Bei den grossen Flüssen dauert es mehrere Stunden oder einen Tag, da kann die Feuerwehr noch mobile Schutzelemente aufbauen oder Personen evakuieren. Das grösste Risiko geht von den kleinen Gewässern in steilen Einzugsgebieten aus, zumal da noch Geschiebe hinzukommt. Also mitgeschwemmtes Material, wie das auch im Misox der Fall war, wo es das Stück der A 13 weggespült hat. Das können wir in den Wettervorhersagen unmöglich prognostizieren.“
Weitere Berichte zu Hochwasserschäden und Klimawandel folgen in „Geomatik Schweiz“ 7-8/2024.