Am 11. September trafen sich 47 GEOSUISSE Senior*innen zur Herbstreise nach Eglisau. Treffpunkt war die Lochmühle direkt am Rhein mit Apéritif offeriert von unserem Eglisauer Kollegen Ruedi Landolt und seiner Frau Christiane. Das Mittagessen wurde im historischen Gasthof Hirschen serviert, wo bereits Johann Wolfgang von Goethe am 26. Oktober 1797 Gast war und vermerkte: „Wenn ihr gegessen und getrunken habt, seid ihr wie neu geboren; seid stärker, mutiger, geschickter zu eurem Geschäft.“ Nachmittags gings bei leichtem Regen mit dem Weidling auf den Rhein, wo uns Ruedi Landolt über die geplante Calatrava-Brücke und andere Projekte informierte und wir einen ersten Blick auf die Eglisauer Rebberge werfen konnten.
Im barocken Weierbachhaus aus dem Jahr 1670 mit Ortmuseum und Gewölbekeller erläuterten Ruedi und weitere Mitstreiter ihre soeben abgeschlossene Rebbergmelioration. Damit der «Vordere Stadtberg» auch in Zukunft als Rebberg erhalten werden kann, wurde eine Rebbergmelioration zum Zweck der Verbesserung der Produktionsbedingungen und der Erschliessung durchgeführt (Terrassierung, Neuerschliessung sowie eine pachtweise Arrondierung). Schon in den Jahren 1954 bis 1958 hat in Eglisau eine Gesamtmelioration stattgefunden. Damals ging es beim Rebland um das Zusammenlegen der zerstückelten Rebparzellen und die Erschliessung durch Rebbergstrassen. Mit dem Anpflanzen von resistenten Rebstöcken konnte auch erfolgreich gegen den Schädling Reblaus vorgegangen werden. Inzwischen waren die Reben im «Vorder Stadtberg» 25 Jahre alt und ein Ersatz durch neue Setzlinge konnte in der Melioration vorgenommen werden. Das mühsame Bewirtschaften der Einzelparzellen im Terrassenquerbau mit vielen Wendeplatten gehört nun der Vergangenheit an. Pro Gewann erfolgt jetzt die Pflege der Reben in durchgehenden Terrassen. So ist auch die junge Generation von Rebfachkräften bereit, die schönen Eglisauer Reblagen zu erhalten, weiterzuentwickeln und guten Wein zu produzieren. Zur Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität verpflichtete sich die Meliorationsgenossenschaft im 3.5 ha umfassenden Rebberg zu einer durchgehenden Wildblumenböschung in der oberen Lage des Rebbergs als magere Mähwiese und extensive Streifen entlang der Gemeindetreppen Breitistäge und Schuelstäge. Nach einem Spaziergang durch den neuen Rebberg durften wir im Weingut Bechtel bei einem Apéroplättli die köstlichen Weine degustieren.
Mehr zu den beiden Eglisauer Weinbetrieben:
https://www.falstaff.com/de/news/die-perle-am-rhein-stadtberg-in-eglisau
Mehr zur Rebbergmelioration „Vorder Stadtberg“ Eglisau:
Eglisau_Ausf_RebbergMel_Gewanne1-2_Sit_500_20210622.pdf