Geoinformation und Landmanagement
Géoinformation et gestion du territoire
Geoinformazione e gestione del territorio

2 Bücher zur Technikgeschichte

Ingenieure in der Schweiz von der frühen Neuzeit bis zur Industrialisierung / Wendepunkte in der analogen und digitalen Welt

Bruno Meyer:
Planen, zeichnen, bauen. Ingenieure in der Schweiz von der frühen Neuzeit bis zur Industrialisierung
Chronos Verlag, Zürich 2025, 288 Seiten, CHF 48.00, ISBN 978-3-0340-1815-9.

Die ersten Ingenieure waren Spezialisten des Festungsbaus. Sie planten moderne Stadtbefestigungen, die feindliche Artilleriegeschosse abwehren sollten. Zudem wurde ihr Wissen eingesetzt, um genaue Kenntnis des Geländes zu erhalten. Später ergaben sich immer mehr zivile Aufgaben im Bereich des Wasserbaus (Warentransport auf Flüssen und Seen) oder im Bereich des Strassen- und Eisenbahnbaus. Genf war damals exponierter als andere Städte der Eidgenossenschaft. Der Ausbau der Stadtbefestigung begann etwa 1530 und dauerte bis 1750. Beschäftigt waren mehr als 70 Fachleute, darunter etwa 50 Ingenieure. Meist wurden sie aufgrund ihres guten Rufs aus dem Ausland beigezogen, so in Basel Daniel Specklin, in Zürich Johannes Ardüser und in Bern Valentin Friedrich. Schulen gab es noch keine, man lernte bei einem Meister oder beim Vater. Das Buch geht der Frage nach, wer die ersten Ingenieure der Schweiz waren, wo sie wirkten und wie sich ihre Aufgabenbereiche im Laufe der Zeit wandelten.

Herbert Bruderer:
Wendepunkte in der analogen und digitalen Welt
De Gruyter Oldenbourg, Berlin, Boston 2026, 432 Seiten, € 130.00, ISBN 978-3-11-914626-5.

Das digitale Zeitalter bildet in diesem Buch einen Schwerpunkt. Es geht um den digitalen Wandel, die sozialen Medien, die künstliche Intelligenz, autonome Drohnen und Laufroboter sowie selbstfahrende Autos. Zur Sprache kommen ferner Quantencomputer, DNA-Speicher, der 3D-Druck, die Macht und der Einfluss der Technologieriesen. Bei der Digitalisierungswelle und der Begeisterung für die generative künstliche Intelligenz wird leicht übersehen, dass es gleichzeitig auch eine äusserst faszinierende analoge Welt gibt. Das Werk erzählt ausführlich von Dingen, die teilweise bereits in Vergessenheit geraten sind: grossartige Musikautomaten, verblüffende Bilderuhren (mit und ohne Musikwerk), geheimnisvolle Figurenautomaten und Androiden, historische Vermessungsinstrumente, prächtige astronomische Uhren, kunstvolle Astrolabien und Armillarsphären, lehrreiche Erd- und Himmelsgloben, mechanische Webstühle, Sprech- und Schachmaschinen, Zählrahmen, Rechentische, Rechentücher, Rechenmünzen, Rechenstäbchen, Taschenrechner, Rechenwalzen, Proportionalwinkel, Reduktionszirkel, Registrierkassen, Integrieranlagen, Enigma, Turingbombe und Colossus, Tontafeln, Kerbknochen, Kerbhölzer, Knotenschnüre und Fingerzahlen. Auch der rätselhafte Abakus der Inka, die Yupana, wird mit einbezogen. Der Band enthält über 500 Abbildungen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Astronomie, Vermessung, Zeitmessung und Automatenbau. Die Objekte kommen aus Afrika, Amerika, Asien, Australien und Europa, aus mehr als 20 Ländern. Das Buch ergänzt das über 2000 Seiten starke zweibändige Werk Meilensteine der Rechentechnik vom gleichen Verfasser, das 2020 bei De Gruyter Oldenburg in der 3. Auflage erschienen ist.

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