Die Herbstreise der GEOSUISSE Gruppe Senior*innen führte am 17. September 2025 bei strahlendem Wetter in die Westschweiz, an die Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Nordsee. Nach dem Mittagessen in der Auberge Communale d’Eclépens wanderte eine Gruppe auf den Spuren des Canal d’Entreroches unter kundiger Leitung von Pierre-André Vuitel von Richesses patrimoniales sowie Museumsverwalter Paul Keller des Maison d’Entreroches. Der Traum von der schiffbaren Wasserstrasse zwischen Mittelmeer und Nordsee wurde hier beinahe Wirklichkeit: Der Canal d’Entreroches sollte zwischen Yverdon-les-Bains und Cossonay die Zihl mit der Venoge verbinden, also letztlich Rhein und Genfersee. Obwohl der Bau in der Orbe-Ebene relativ unproblematisch war, erforderte die Cluse d’Entreroches mehrere Jahre Arbeit bis zur Eröffnung 1648. Bis zum Genfersee waren es nur noch 12,5 Kilometer und doch wurde der See nie erreicht. Befahren wurde der Kanal mit flachen, 20 Meter langen und etwas mehr als drei Meter breiten Lastkähnen. Transportiert wurden darauf Salz, Getreide und vor allem Wein (chargé pour Soleure). Ab Mitte des 18. Jahrhunderts war der Betrieb des Kanals nicht mehr rentabel. Die Betreiber mussten 1797 Konkurs anmelden. Nach dem Einsturz einer über den Kanal führenden Brücke wurde 1829 der Verkehr vollständig eingestellt. In der Zwischenzeit waren die Landstrassen ausgebaut und ab 1855 fuhr die Eisenbahn von Yverdon nach Lausanne durch den Mormont-Tunnel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Überlegungen angestellt, das Projekt mit einem 24 Meter breiten Kanal zu reaktivieren als Teil des Canal Transhelvétique. In den Richtplänen wurde bis 2006 ein Perimeter freigehalten. Auch wurde die Autobahn A1, welche die Zihl überquert, genügend hoch gebaut (mehr dazu in «Geomatik Schweiz» 7-8/2025). Im Schloss Eclépens, eines der ältesten Weingüter der Schweiz, wo bereits Karl der Grosse Reben besass, gab’s zum Abschluss eine Weindegustation. Wer weniger weit wandern wollte, besuchte das nahegelegene Château La Sarraz mit dem Musée du Cheval.





